Wie lässt sich ein historisches Fachwerkhaus behutsam in die Gegenwart überführen, ohne seinen Charakter zu verlieren? Dieses Referenzprojekt zeigt, wie nachhaltiges Bauen im Bestand gelingt – mit natürlichen Materialien, handwerklichem Feingefühl und viel Liebe zum Detail.

Im Mittelpunkt der Sanierung steht ein authentisches Zusammenspiel aus Alt und Neu. Die freigelegten Fachwerkbalken und das historische Mauerwerk prägen die Hülle – ergänzt durch raumlange Massivholzdielen aus heimischer Douglasie mit imposanten 300 mm Breite. Das Holz stammt aus dem Schwarzwald und fügt sich durch seine warme Ausstrahlung und die lebendige Maserung nahtlos in die Bestandssanierung ein. Gerade im historischen Kontext entfalten die außergewöhnlich breiten und langen Dielen eine besondere Wirkung: Sie lassen die Räume großzügiger wirken, unterstreichen die ruhige Linienführung und geben dem Boden eine kraftvolle Präsenz, ohne aufdringlich zu sein.

Das Interior Design knüpft an diese Haltung an. Reduziert, natürlich und harmonisch aufeinander abgestimmt: Helle Farbtöne, Leinenstoffe, ausgewählte alte Möbelstücke und maßgefertigte Holzeinbauten setzen den Charakter des Hauses fort und schaffen eine Atmosphäre, die geerdet und zugleich zeitgemäß wirkt.

Dieses Projekt steht exemplarisch für ein Umdenken im Bauwesen: Statt neu zu bauen, wird Bestehendes erhalten, aufgewertet und neu interpretiert. Die Kombination aus regionalem Holz, nachhaltiger Bestandssanierung und sensibler Innenraumgestaltung macht dieses Fachwerkhaus zu einem inspirierenden Beispiel für zukunftsfähiges Wohnen mit Geschichte.