Ist die Nutzung heimischer Holzarten nachhaltig?

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Wie nachhaltig ist die Nutzung heimischer Holzarten wirklich?

Holz ist eine begrenzte Ressource und hat als Werk- und Baustoff seit Jahrhunderten nicht an Beliebtheit verloren. Auch, wenn durch die Verwendung von Stahl und Beton oder Fertigbauelementen kaum noch Häuser aus Holz gebaut werden, reißt die Nachfrage nicht ab. Holz wird beispielsweise als Material für den Innenausbau in Form von Türen, Fenstern, Treppen oder Böden genutzt. Sogar die Bekanntheit von Häusern aus Holz und deren Beliebtheit steigt wegen der guten Materialeigenschaften kontinuierlich an. Die Frage ist also, wie der Bedarf gedeckt werden kann, ohne die Baumbestände und Wälder langfristig zu zerstören.

Bäume und Wälder sind die Lunge der Erde. Groß angelegte Rodungsgebiete ohne Neupflanzungen sorgen in den tropischen Gebieten nicht nur dafür, dass verschiedene Tierarten ihren Lebensraum verlieren, sondern auch dafür, dass wichtige Kohlenstoffdioxid-Speicher verloren gehen. Exotische Hölzer müssen im Anschluss an ihre Rodung zusätzlich nach Deutschland transportiert werden, wo der Verarbeitungsprozess beginnt. Angesichts dieser Nachteile ergibt es Sinn, die Nutzung heimischer Holzarten zu bedenken, wenn diese nachhaltiger genutzt werden können.

Heimische und regional angepflanzte Baumarten liefern nicht nur optisch ansprechendes und qualitativ hochwertiges Holz, sondern tragen auch zu einem nachhaltigen Kreislauf bei. Heimische Holzarten sind robust und stehen importierten Holzsorten in nichts nach. Bei der Nutzung heimischer Hölzer ist es dazu möglich, auf Qualitätssiegel zu achten und so eine ökologische Gewinnung des Holzes zu unterstützen. Eine ökologische Nutzung von Holz als Rohstoff beinhaltet dabei mehrere Punkte, die bei einer regionalen Nutzung und Verarbeitung der Bäume eingehalten werden können.

Dass bestehende Wälder aktiv geschützt werden und mehr Bäume gepflanzt als gefällt werden, ist der erste und wichtigste Schritt. Die Aufforstung sorgt dafür, dass das Ökosystem des Waldes insgesamt nicht darunter leidet, wenn ältere Bäume gefällt werden. Die Bäume, die gefällt werden sollen, werden bewusst und sorgsam ausgewählt, anstatt ohne Rücksicht auf das individuelle Wachstumsstadium ganze Bereiche zu roden.

Die Nachhaltigkeit bei der Nutzung von heimischen Holzarten zeigt sich einmal mehr, wenn es um die Transportwege und die Verarbeitung geht. Beim Import nicht heimischer Holzarten werden regelmäßig große Mengen Kohlenstoffdioxid freigesetzt, die die Umwelt weiter belasten. Wird das Holz in der Region gewonnen, kann auf lange und umweltbelastende Transporte verzichtet werden. Neben dem Umweltschutzaspekt ist so außerdem eine schnellere Verarbeitung möglich. Im Idealfall ist das Werk, in dem die Stämme verarbeitet werden, direkt vor Ort oder zumindest in der Nähe.

Hat ein Möbelstück, ein Boden oder ein anderes Bauwerk aus Holz ausgedient, fällt durch seine Recycelbarkeit kein weiterer Ballast für die Umwelt an. Es entsteht also ein geschlossener Kreislauf, in dem Rodung, Aufforstung, Verarbeitung und Recycling Hand in Hand gehen. Die Nutzung heimischer Holzarten ist damit nicht nur nachhaltig, sondern im Vergleich zu Holzimporten aus den Tropen sogar deutlich vorzuziehen.